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Change-Management in Krisenzeiten

Braucht es jetzt neue Methoden um Veränderungen erfolgreich zu begleiten? Ich glaube Nein. Mit dem Fokus auf ausgewählte Merkmale ist man erfolgreich.
Von Dino Hartmann | 10. Juli 2020

Leadership, Führung, Change-Management, Veränderung, Krise
In den vergangenen Monaten konnten wir viel über fremdbestimmte Veränderung und über unseren Umgang damit lernen. So schnell, so tiefgreifend und über alle Lebensbereiche hinweg haben wir Veränderung noch nie erfahren. Corona hat nicht nur die Geschäftswelt von heute auf morgen massiv verändert, sondern auch die Bedeutung sozialer Kontakte, den Stellenwert gesellschaftlicher Beziehungen und die Verwundbarkeit der Welt offengelegt. In kürzester Zeit und ohne eigenes Dazutun hat sich so viel verändert, dass sich jetzt die Frage stellt, wie wir in solchen Krisenzeiten mit Veränderung umgehen können. Was können wir vom klassischen Change-Management anwenden, was funktioniert nicht mehr und wo müssen wir Anpassungen vornehmen? Was ist jetzt wichtig und auf welche Methoden sollte man jetzt setzen? 

Die Devise: Nicht alles gut, sondern weniges sehr gut machen!
Krisenzeiten sind schnelllebig, und es gibt viel zu tun. Aber: Sie können jetzt nicht alles lösen, und vieles lässt sich nicht auf Basis des bestehenden Erfahrungsschatzes beantworten. Fokussieren Sie deshalb lieber auf wenige, wichtige Themen.
Nehmen Sie sich die „Top Five“ der Themen vor und suchen Sie eine schnelle Lösung, bei der Sie ein gutes Bauchgefühl haben. Dort, wo Optimierungsbedarf besteht, verbessern Sie durch gemeinsames „lessons learned“. Fehler lassen sich jetzt sicher nicht vermeiden, doch aus Fehlern zu lernen ist besser, als den perfekten Plan irgendwann umzusetzen. Wer jetzt auf Perfektion setzt, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit scheitern. Heben Sie die Potenziale gemeinsam mit Ihrem Team und nutzen Sie dessen Erfahrungswerte. Wer jetzt den Mut für Experimente aufbringt, wird belohnt. Das Tempo ist rasant, und manche Fragen müssen zurückgestellt werden. Viele Mitarbeiter werden jedoch mit Ihrer schlüssigen Begründung besser mit der Veränderung umgehen können. Eine gemeinsame Ausgestaltung schafft Vertrauen und bildet die Basis für Ihren Erfolg.

Der Unsicherheit mit Klarheit begegnen
Die schnelle und ungewollte Veränderung erzeugt extreme Unsicherheit bei Führungskräften, Themenverantwortlichen und Mitarbeitern gleichermaßen. Wesentlichen Fragestellungen mit einfachen Antworten zu begegnen, ist beim Abbau von Unsicherheiten nicht hilfreich, ein offener und klarer Umgang mit den Themen hingegen schon. Begründen Sie Ihre Wahl und Ihre erläutern Sie den eingeschlagenen Weg in klarer, einfacher und verständlicher Sprache.

Einen verlässlichen Rahmen liefern
Change-Management profitiert üblicherweise von gemeinsam getroffenen Entscheidungen und Wegen. Aufrichtige Mitbestimmung von Mitarbeitern im Change-Prozess ist meist ein Garant für Akzeptanz. Jetzt sollte die Tendenz jedoch in Richtung hierarchischer Vorgaben gehen, denn mit einem nachvollziehbar vorgegebenen Rahmen durch das Management kann man sowohl den Prozess beschleunigen als auch ein Gefühl von Sicherheit vermitteln. Wichtig in Bezug auf die Vorgaben sind deren gute Begründung und einleuchtende Erklärung der Entscheidungen sowie das Aufzeigen der Ziele.

Den Schwerpunkt auf Fakten legen
Bei wesentlichen Veränderungen sollten Sie noch stärker als sonst auf die Bedürfnisse und Ängste Ihres Teams achten, denn von ihrer Wahrnehmung hängt ganz entscheidend die Akzeptanz des Teams für die Veränderung ab. In Krisenzeiten ist das zunächst einmal nicht anders, sollte aber im situativen Kontext betrachtet werden. Häufig sind solche Umbrüche emotional mit Ängsten und Befürchtungen überfrachtet. Wenn Sie jetzt den Fokus auf sachliche Informationen und auf klare Fakten richten, vermitteln Sie Sicherheit und die notwendige Geborgenheit und Gemeinsamkeit. Natürlich können Emotionen nicht außen vorgelassen werden, aber eine umfassende Berücksichtigung benötigt sehr viel Zeit – Zeit, die Sie jetzt nicht haben. Versuchen Sie deswegen, mit Fakten ein sicheres Umfeld zu schaffen, und behandeln Sie die Emotionen und Ängste nur dort, wo es wirklich notwendig ist.

Die gute Nachricht: alles in allem bedarf es jetzt nicht komplett neuer Ideen und Methoden. Die in der Vergangenheit erfolgreich eingesetzten Routinen müssen in Krisenzeiten nicht grundlegend verändert, sondern lediglich angepasst werden – so meistern Sie mit Ihrem Team auch schwierige Zeiten und kommen sogar gestärkt aus der Krise. 
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